In uns Frauen ruht die unerschöpfliche Quelle bedingungsloser Liebe. Die weibliche Mystik ist uns angeboren und wir müssen diese nicht suchen, sondern in uns das Feuer wieder entfachen. Und diese so nährende, haltende und wärmende Urkraft war seit tausenden von Jahren so sehr verklärt, dass sie zur Unwahrheit, zur Nebenfigur, neben männlich dominierenden Gesellschaftswerten degradiert wurde. Nichts ist aber so machtvoll, wie die Verbindung und die Vereinigung von Yin & Yang in uns. Was in östlichen Kulturkreisen seit jeher als unausweichliche Meisterschaft der eigenen inneren Reifung verstanden wird, wurde bei uns lange Zeit als Eso-Humbug abgetan. Ganz einfach: Wenn das richtige Bewusstsein und Mut zum eigenen Selbst durch einen liebevollen Geist zum Ausdruck kommt, dann kann das Unmögliche möglich werden.
Alles ist möglich, wenn ich demütig weiß, dass das so ist. Und es beseelt mich, mich meinen intuitiven Bildern und Impulsen hinzugeben, Blockaden zu lösen und meine Weiblichkeit zu leben. Ich liebe es zuzuschauen, wie Menschen sich entwickeln, ja aufblühen, wie eine wunderschöne Dalie in der Morgensonne. Es entflammt das Gefühl von innerer Freiheit und Kraft, wenn man dem inneren Kern näher kommt. Das ist unbezahlbar. Ja, ich liebe es genau das auch zu erleben, wenn Mitmenschen dieses Gefühl in sich spüren. Das erquickende Leben in den Augen, wenn ein Mensch seiner inneren Welt ein Stück näher kommt und sich alte Geschichten ablösen, berührt mich sehr.
Bist du bereit für das nächste Level deiner Frauenpower?
Nichts empfand ich erfüllender als in das Malen abzutauchen. Doch immer wurde ich als Kind von meinem Umfeld für das, was ich male, bewertet. Im Positiven oder Negativen.... Durch die Abhängigkeit vom Lob außenstehender Menschen erfüllte ich mir das Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung. Ich malte nicht mehr für mich, ich malte für das Lob und die Wertschätzung. Das war der Deal.
Als Erzieherin und in meiner Rolle als systemische Schulassistentin beobachtete ich Kinder, die die Lust am Malen Jahr um Jahr verloren. Je mehr ihnen ein Wie und Was erklärt wurde, das Endergebnis vordefiniert war, desto mehr entwickelten sie Automatismus und Selbstkritik. Bis hin zu den Aussagen "Ich kann nicht malen". Und auch meine eigenen Kinder waren stets eifrige kleine Künstler. Doch sie forderten häufig eine Beurteilung von uns ein. Das machte mich trauig und stutzig zugleich.
Bewertungen machen Druck, begrenzen und fesseln. Es gibt nichts Schlimmeres als Unfreiheit! Nach einigen kreativfreien Jahren kehrte ich zur Malerei zurück und tobte mich einfach planlos auf dem Papier aus. Das war einer der befreiensten Momente in meinem Leben. Es spielt überhauft das Ergebnis für mich keine Rolle mehr, sondern einzig der Zauber vom Eintauchen in den Moment und das Loslassen von Ballast.
Farbe ist Kreativität - Kreativität ist Transformation & Lösung und all das ist LEBEN.